Im 19. Jahrhundert wurde in der aarauer Telli ein Seitenarm der Aare zu einem Kanal ausgebaut, um Maschinen einer Spinnerei zu betreiben. Später nutzte die Firma Chocolat-Frey das Wasser zur Stromproduktion. Der Name Frey-Kanal stammt aus dieser Zeit. Mit dem Ausbau des Kanals und der Aufforstung des Auenwaldes (Summergrien) wurden die meisten Zuflüsse und Flutmulden des ursprünglich weit verzweigten Gewässersystems zugeschüttet. Der obere Teil des Kanals wurde in eine Röhre verlegt. Der Strukturreichtum verschwand und mit ihm viele Tiere und Pflanzen.
Der Aarauer Bachverein hat sich zum Ziel gesetzt, dem Frey-Kanal einen Teil seiner ursprünglichen Struktur- und Artenvielfalt zurückzugeben. Im Jahr 2004 konnte in Zusammenarbeit mit der Alten Kantonsschule und der Ortsbürgergemeinde Aarau eine ehemalige Flutmulde revitalisiert werden. Zwei Jahre später wurden 200 m des eingedolten Oberlaufs geöffnet und naturnah gestaltet. Auf Grund der im Boden enthaltenen Altlasten stellte das Projekt eine Herausforderung dar, konnte aber mit Unterstützung der Sektion Jagd und Fischerei des Kantons Aargau, der Einwohner- und Ortsbürgergemeinden Aarau, der NOK und der Chocolat Frey AG zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden. Der Aarauer Bachverein setzt sich dafür ein, dass mittelfristig auch der Rest der eingedolten Strecke geöffnet und weitere Flutmulden an den Gewässerlauf angebunden werden können.